Walkringen
Kirche Walkringen
Die spätgotische Saalkirche von Walkringen befindet sich auf einem Hügel mitten im Dorf. Ihre aussergewöhnliche Lage und die besondere Position des Kirchturms auf der Südseite der Kirche macht den kleinen Kirchenbau zu einem unverkennbaren Fixpunkt im Dorfbild. Errichtet wurde die heutige Kirche gemäss dendrochronologischer Datierung 1514/15, der markante Turm mit Zwillingsarkaden ist jedoch noch ein Überbleibsel des Vorgängerbaus.
Walkringen CH
Année de construction | 1514 - 1515
Architecte |
Communauté politique | Walkringen
Paroisse | Walkringen
Adresse | Hauptstrasse 8
Coordonnées | 46.947157, 7.619853
Heures d'ouverture |
Durchgehend geöffnet
Südlich der Kirche befindet sich die sogenannte Pfarrhausgruppe: Das architekturhistorisch wertvolle Pfarrhaus stammt von 1600/02 und wurde 1768 von Niklaus Sprüngli in barocker Formensprache umgebaut. Das Ofenhaus stammt von 1673, wurde 1769 erneuert und 1797 aufgestockt.
Der schlichte Saalbau mit dreiseitigem Chorabschluss wurde unmittelbar vor der Reformation als katholische Kirche errichtet. Seit damals hat der Bau im Inneren und Äusseren zahlreiche Eingriffe und Erneuerungen erfahren, insbesondere nach einem Brand von 1574. 1649 folgte der Einbau der Kanzel. Zwischen 1724-1727 wurden die winkelförmige Empore an der West- und Südwand und der schöne Régence-Taufstein von Steinhauer Stauffer eingebaut. 1842 wurde aus Platzgründen der ursprüngliche Chorbogen entfernt, die Bestuhlung auf die Kanzel ausgerichtet (Querkirche) und die Holzdecke durch eine Gipsdecke ersetzt. Vier Jahrzehnte später, zwischen 1880-1882, erhielt die Kirche Walkringen ein neues Geläut mit den Tönen Fis, Ais, Cis, Dis.
Das 20. Jahrhundert brachte ebenfalls einige Veränderungen mit sich: Die Sakristei im Norden wurde abgebrochen und die Tür dorthin zugemauert, 1950/51 folgte der Abbruch des hölzernen Glockenstuhls und der Ersatz durch einen eisernen sowie der Einbau einer neuen Turmuhr. 1972 wurde schliesslich das Geläut elektrifiziert.
Die heutige Orgel der Firma Kuhn, Männedorf, wurde anlässlich der umfassenden Restaurierung von 1986/87 eingebaut. Sie ist die vierte Orgel der Kirche Walkringen, ihre Vorgängerinnen stammten von 1766 (Einbau der ersten Orgel), 1894 (Firma Goll) und 1935. 2010 erfolgte mit der Fassaden- und Glockenstuhlsanierung die vorerst letzte Kirchenrenovation.
- Kunstführer durch die Schweiz, hg. von Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2006-2012, Bd. 3, S. 549.
- Hänni, Beat: Geschichte der Gemeinde Walkringen, Walkringen: Gemeindeverwaltung, 2000 (2. Auflage 2020).
- Eggenberger, Peter, Martin Bossert und Susi Ulrich-Bochsler [et al]: Walkringen, reformierte Pfarrkirche. Die Ergebnisse der Bauforschungen von 1986/87, Bern: Staatlicher Lehrmittelverlag, 1992.