Die Friedenskirche von 1917-1919 ist ein einzigartiges Bauwerk, das Merkmale des späten Jugendstils mit Ansätzen der funktionalen Bauweise verbindet und sich in das in den 1920er Jahren entstandene Mattenhofquartier mit seinen Häusern im Heimatstil perfekt einpasst. Der Turm bietet einen der höchstgelegenen Aussichtspunkte auf die Stadt Bern. Über dem Portal, zu dem eine monumentale Freitreppe hochführt, steht ein Zitat aus Jesaja 32, 17: «Der Gerechtigkeit Frucht wird Friede sein».
Année de construction | 1917 - 1920
Architecte | Indermühle, Karl
Communauté politique | Bern
Paroisse | Bern Frieden
Adresse | Friedensstrasse 9
Coordonnées | 46.941856, 7.423288
Heures d'ouverture |
Mo-Fr 8-17 Uhr (sowie an Gottesdiensten und anderen kirchlichen Anlässen)
Architekt der Friedenskirche war Karl Indermühle, der neben der Aufgabe als Berner Münsterbauarchitekt noch zahlreiche weitere Kirchen plante oder renovierte. Die Friedenskirche wurde unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg und mitten in Zeit der Wirtschaftsnot und Materialknappheit errichtet. Dennoch wirkt der Bau sowohl im Inneren als auch Äusseren grosszügig und die Baumaterialien sind von guter Qualität. Das Gerüst des Baus besteht aus Beton, was die Friedenskirche zu einem der ersten grösseren Betongebäude der Stadt Bern macht. Während die Friedenskirche durch ihre äusseren Proportionen mit Kirchenschiff und Turm an eine traditionell gestaltete Landkirche erinnert, präsentiert sie sich für den näheren Betrachter als hellenistischer Tempel mit grosszügiger Treppe.
Der Veielihubel, auf dem die Kirche steht, wurde zur Verstärkung des monumentalen Effekts eigens noch aufgeschüttet. Die Funktionalität zeigt sich mit der Kombination eines Gemeindesaals mit dem Kirchenraum und der gekonnten Erweiterung des Ensembles durch das Pfarrhaus an der Ostseite. Die Gemeinderäume sind mittels Durchgängen mit dem Kirchenraum verbunden und ermöglichen so eine vielseitige Nutzung. Da man annahm, dass einst auf dem Veielihubel ein Heiligtum des germanischen Gottes Balder gestanden habe, wurde 1914 eine Strasse an diesem Hügel Balderstrasse benannt. 1917 fand man beim Bau der Kirche Überreste von Gräbern, konnte diese aber nicht datieren.