Hasle bei Burgdorf
Kirche Hasle
Die reformierte Kirche in Hasle bei Burgdorf stammt im Kern aus dem frühen 13. Jahrhundert und wurde 1678-1680 durch Abraham I Dünz, Werkmeister der Berner Münsterbauhütte und Erbauer zahlreicher Kirchen in der Berner Landschaft, erweitert. Eine Besonderheit stellen die 1881 entdeckten Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert dar.
Hasle bei Burgdorf CH
Année de construction | um 1200
Architecte |
Communauté politique | Hasle bei Burgdorf
Paroisse | Hasle bei Burgdorf
Adresse | Dorfstrasse 44
Coordonnées | 47.016488, 7.646666
Heures d'ouverture |
Durchgehend geöffnet
Die Kirche steht im alten Dorfkern von Hasle, unmittelbar neben dem heutigen Kirchgemeindehaus (Schulhaus von 1772, dann von 1908 bis 1974 Gemeindeverwaltung) und dem Bistro C (ehemaliges Feuerwehrmagazin). Das Pfarrhaus befindet sich 500 Meter nördlich und ist über den Pfarrhausweg erreichbar. Der Friedhof liegt 200 Meter südlich der Kirche auf der Talterrasse der Preisegg (1846 verlegt).
Bis zur Reformation gehörte die Kirche zum Benediktinerkloster Trub, nachher zur Stadt Bern. Damals war der mittelalterliche Bau, also der Vorgänger der heutigen Kirche, kleiner und eher kapellenartig. Erst bei der Erweiterung von 1678-1680 durch den damaligen Werkmeister der Berner Münsterbauhütte Abraham Dünz erhielt die Kirche ihre heutige Grösse mit evangelischem Predigtsaal und einem sogenannten Polygonalchor mit 3/8-Abschluss. Der nächste grössere Um- und Weiterbau folgte 1956/57 nach einem Projekt des Langnauer Architekten Ernst Mühlemann. Damals wurde der Turm erbaut und mit vier neuen Glocken versehen, im Kirchhof ist noch die gotische Glocke aus dem Jahr 1402 zu sehen. Daneben wurden die Vorhallen und die Sakristei errichtet und die Kirche erhielt ein neues Walmdach.
Im Inneren besitzt die Kirche mit dem Taufstein, der Kanzel und den Wappenscheiben wertvolle Ausstattungsgegenstände aus der Zeit nach der Erweiterung von 1678-1680. Das Glasgemälde im zentralen Chorfenster wurde im Kriegsjahr 1915 eingebaut und stammt von Burkhard Mangold (figürlicher Teil) und Emil Gerster (ornamentaler Teil).
Die kunsthistorisch wichtigsten Elemente sind jedoch die eingangs erwähnten Wandmalereien an der Nordseite der Kirche. Die Fresken stammten aus dem 15. Jahrhundert, sind nur noch in Teilen erhalten und zeigen Szenen aus der Passionszeit Christi und aus dem Leben des Heiligen Benedikt. Die Wandmalereien wurden 1881 entdeckt, 1902 in das Verzeichnis der kantonalen Kulturdenkmäler aufgenommen und 1937 restauriert.
- Kunstführer durch die Schweiz, hg. von Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2006-2012, Bd. 3, S. 547.
- Hasle bei Burgdorf, hg. von der Einwohnergemeinde Hasle bei Burgdorf, Burgdorf: Einwohnergemeinde, 1995 [ausführliche Orts- und Kirchengeschichte, gekürzt auch im Internet].
- Roth, Alfred, Die Fresken in der Kirche Hasle bei Burgdorf, Bern: Buchdruck Dürrenmatt-Egger, 1941.